Tipps für den Anbau von Stecklingen
Praktische Tipps von den Experten. Wie Du Deine Stecklinge erfolgreich anbauen kannst.
Handling nach Erhalt
Am besten für die Stecklinge ist es, sie sofort nach Erhalt zu setzen. Ist dies nicht möglich, können sie in der geöffneten Schachtel/Verpackung einen Tag gelagert werden. Achte darauf, dass die Stecklinge genügend Licht haben und nicht zu kalt stehen. Vermeide kalten Luftzug und stelle sicher, dass die Stecklinge genügend Feuchtigkeit haben.
Wir empfehlen dir, vor dem Kontakt mit den Pflanzen die Hände zu waschen und zu desinfizieren. Beim Herausnehmen aus der Schale ist es am schonendsten für die Stecklinge, sie von unten anzufassen, anstatt sie nur am Stängel hochzuheben.
Angießen
Angegossen wird am besten 3 bis 5 Sekunden lang. Das Substrat sollte gut durchtränkt sein und bis zu drei Tage feucht bleiben, vorausgesetzt, die bei dir herrschenden Klimabedingungen sind optimal.
Vom Steckling zur Jungpflanze
Nach Erhalt müssen die Stecklinge in einen größeren Topf umgepflanzt werden. Verwende dazu eine gute Bio-Erde aus dem Fachhandel. Die eingetopften Stecklinge wachsen am besten mit viel Licht und bei einer Temperatur von 20 - 24 Grad.
Achte darauf, dass die Luftfeuchtigkeit zwischen 60% und 75% liegt, da dies den wachsenden Pflanzen zugutekommt. Nach etwa 2 - 4 Wochen sollten die Pflanzen groß genug und gut durchwurzelt sein, sodass die Blütephase beginnen kann.
Wasserbedarf
Hanfpflanzen haben einen hohen Wasserbedarf. Die genaue Menge hängt von vielen Faktoren ab, wie Pflanzengröße, Temperatur und Standort. Ein einfacher Indikator ist das Gewicht des Topfes. Hängende Blätter sind ein Zeichen für Wassermangel.
Auffangschalen sollten nach 20 Minuten nach dem Gießen geleert werden, um stehendes Wasser zu vermeiden, das den Wurzeln schaden könnte.
Lichtbedarf
Die Lichtverhältnisse beeinflussen die Pflanze stark. Zum Wachsen benötigen die Pflanzen mindestens 18 Stunden gutes Licht pro Tag. Die Blütenbildung geschieht bei 12 Stunden Dunkelheit und 12 Stunden Licht pro Tag.
Im Outdoor-Anbau wird ca. ab dem 1. bis 15. August die Blütenphase durch die kürzeren Tage von alleine eingeleitet.
Nährstoffbedarf
In guter Erde wächst Hanf auch ohne zusätzlichen Dünger. Mit Dünger kann das Wachstum jedoch beschleunigt und der Ertrag gesteigert werden. Achte auf die Blätter, sie zeigen an, wie es um die Nährstoffversorgung der Pflanze steht.
Eine gut versorgte Pflanze hat Blätter in einem satten Grün. Hellgrüne Blätter weisen auf Düngermangel hin. Bei Überdüngung können die Blätter dunkel und violett werden.
Klimabedingungen
Während der Wachstumsphase ist es schon sehr wichtig auf die Klimabedingungen zu achten. In dieser Phase gedeiht die Pflanze am besten bei Temperaturen zwischen 20 - 24 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 - 75%. Danach müssen die Bediungungen wieder angepasst werden. In der Blütephase sollte die Luftfeuchtigkeit auf 50% gesenkt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.
| Phase | Temperatur | Luftfeuchtigkeit |
|---|---|---|
| Wuchs | 20 – 24 °C | 60 – 75% |
| Blüte | 24 – 27 °C | 50% |
| Spätblüte | 21 – 27 °C | 30 – 50% |
Ernte gut - Alles gut?
Die Blüten werden geerntet, wenn rund drei Viertel der Blütenhaare braun sind (allgemeine Regel) und der Rest noch weiß ist. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Pflanze ihren optimalen Reifegrad für die Ernte erreicht hat. Zur Ernte wird die Pflanze nahe der Basis abgeschnitten, wobei die großen Blätter abgezupft werden, um die Verdunstungsfläche zu verringern und den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Nach dem Beschneiden wird die verbleibende ganze Pflanze an einem trockenen und gut durchlüfteten Ort aufgehängt. Dieser Ort sollte idealerweise dunkel sein, um den Abbau von wichtigen Cannabinoiden und Terpenen durch Wärme und UV-Licht zu minimieren.
Der Trocknungsprozess ist entscheidend für die Qualität des Endprodukts. Während des Trocknens verlieren die Blüten langsam ihre Feuchtigkeit, was etwa 7 bis 14 Tage dauern kann, je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur der Umgebung. Eine relative Luftfeuchtigkeit von 30-50% und eine Temperatur von etwa 18°C gelten als ideal. Es ist wichtig, dass der Raum gut belüftet wird, um Schimmelbildung und zu schnelles Trocknen zu vermeiden. Zu trockene Blüten zerfallen sehr schnell zu Staub, während zu feuchte Blüten ein hohes Schimmelrisiko aufweisen.
Nach dem Trocknungsprozess folgt das sogenannte "Curing" oder Aushärten. Hierbei werden die getrockneten Blüten in luftdichte Behälter verpackt, üblicherweise Glas- oder Kunststoffbehälter, um den Reifeprozess fortzusetzen. In den ersten Tagen wird der Behälter mehrmals täglich geöffnet, um die Luft auszutauschen und überschüssige Feuchtigkeit entweichen zu lassen. Dies hilft dabei, den Geschmack zu verbessern und die Haltbarkeit zu erhöhen. Nach etwa zwei Wochen kann die Häufigkeit der Belüftung reduziert werden.
Dieser sorgfältige Prozess von der Ernte bis zum Aushärten ist entscheidend, um die Potenz, das Aroma und die therapeutischen Eigenschaften der Cannabispflanze zu bewahren und zu optimieren.
